Wer eine neue Website erstellen möchte, braucht zunächst einmal eine Domain. Das ist der Name, unter dem die Website im Internet zu finden ist. Was muss man beachten bei der Wahl dieses Namens? Gibt es Dinge, die man hier unbedingt vermeiden sollte?
Weiterlesen: Eine Domain für meine neue WebsiteWas ist eigentlich eine Domain?
Die Domain ist die Adresse Deiner Website im Internet. So wie Du eine Postadresse hast, benötigt auch Deine Website eine feste Adresse, unter der Menschen bzw. Computer sie finden können. Die Domain ist das, was Du beim Browser in die Adresszeile eingibst.
Dabei verbirgt sich hinter dem tatsächlichen Namen, also beispielsweise start-the-loop.com, eine IP-Adresse, also eine Zahlenreihe, über die genau definiert ist, auf welchem Server Deine Website liegt:
Start-the-loop.com | 109.205.180.186 |
Dabei ist es im einfachen Hosting („Shared Hosting“) so, dass viele Domains auf demselben Server liegen. Es ist also völlig normal, dass sich viele Domains eine IP-Adresse teilen. Alle Domains, die wir registriert haben, sind über die oben angezeigten IP zu finden.
Aufbau der Domain
Der vollständige Name einer Domain ist der „Fully Qualified Domain Name“ (FQDN).
Dabei bezeichnet die Top-Level-Domain (TLD) die oberste Ebene der Domain-Hierarchie. Dahinter verbergen sich die Endungen der Domains. Das können Länderkennungen sein wie .de, .ch oder .at oder Endungen wie .com, .net, .org. In den letzten Jahren sind noch viele weitere dazugekommen, beispielsweise Namen von Städten, wie .hamburg oder .cologne. Im Vergleich zu der „einfachen“ .de Domain (8 bis 12 €/Jahr) sind diese relativ teuer (> 50 € / Jahr).
Die Second-Level-Domain (SLD) beschreibt den Teil Deiner Domain, den Du Dir für Dein Business aussuchst. In unserem Fall ist das „Start-the-Loop“.
Gelegentlich sieht man auch noch, dass dem Domainnamen „www.“ vorangestellt wird. Das ist unnötig, da das „www.“ lediglich eine Subdomain der Domain ist und üblicherweise auf die eigentliche Domain weitergeleitet wird.
Wieso sollte ich eine Domain registrieren?
Es gibt häufig die Möglichkeit, eine kostenlose Third-Level-Domain des Hosting-Unternehmens oder eines Website-Baukastenanbieters zu nutzen, beispielsweise Dein-Name.WordPress.com. Bei kostenlosen Paketen ist das mitunter auch mit einigen Nachteilen verbunden, beispielsweise, dass der Anbieter auf Deiner Website Werbeanzeigen schalten darf.
Ein eigener Domain-Name bringt daher einige Vorteile: Deine Website wirkt professioneller, wenn Du eine eigene Domain nutzt. Zum einen erkennen die Besucher:innen Deiner Website bereits anhand der Domain, worum es bei Deinem Unternehmen geht. Oder sie kennen Dich bereits und finden Dich anhand Deiner Domain leichter im Internet.
Außerdem hast Du dann auch die Möglichkeit, E-Mail-Adressen mit Deinem Domainnamen einzurichten. Diese Adressen wirken offizieller als eine Adresse bei GMX, web.de oder Gmail. Oft kann man sie sich auch besser merken.
Die Qual der Wahl – einen guten Domain-Namen wählen
Hier gibt es zunächst einiges an Formalia zu beachten: Genauso wie im sonstigen Geschäftsleben sind Markenrechte zu wahren, und ein „versehentlich“ ähnlicher Domain-Name wie der Name einer prominenten Person oder einer sehr bekannten Marke können für Ärger sorgen. Im Zweifel sicherheitshalber recherchieren, ob Konfliktpotenzial besteht.
Auswahlkriterien für den Domain-Namen
Grundsätzlich sollte Dein Domain-Name kurz und prägnant sein. Wenn man ihn sich gut merken kann, umso besser.
Besteht Dein Unternehmen schon länger? Dann wäre der Firmenname natürlich eine gute Option, vorausgesetzt, die Domain ist noch frei.
Was ich nicht empfehlen würde: Wenn ein Unternehmen mit demselben Namen beispielsweise Dein-Name.com nutzt, würde ich nicht Dein-Name.de registrieren. Meine Erfahrung zeigt, dass Menschen das Suffix, also die Top-Level-Domain (eben das .com oder .de), nicht wirklich wahrnehmen. Das führt nur zu Frustration, weil Deine Kundinnen und Kunden im Zweifel immer bei der falschen Website ankommen.
Dann lieber einen Schritt zurückgehen und eventuell ein Keyword mit in den Domainnamen aufnehmen.
Dienstleistung oder Ort als Bestandteil des Domain-Namens
Ein Optiker könnte beispielsweise immer optik-DeinName.de nutzen oder Brillen-DeinName.de. Falls es sich um ein lokales Unternehmen handelt, wäre auch denkbar, den Ort mit in den Domainnamen aufzunehmen. Brillen-DeinName-DeinOrt.de wird dann aber schon etwas lang und „sperrig“. Es wirkt schnell etwas unseriös, wenn zu viele Begriffe mit Bindestrichen aneinander gereiht werden.
Idealerweise würde ich zumindest die für Dein Unternehmen passende Länderendung (also .de, .ch, .at usw.) und die korrespondierende .com-Domain registrieren. Welche Du am Ende für die Website nutzt, hängt von Deinem Business ab:
Wenn Dein Unternehmen überwiegend in einem Land aktiv ist, passt die entsprechende Länderendung vermutlich am besten. Siehst Du Dich eher international, würde das für die Nutzung der .com-Domain sprechen. Alle anderen können auf die „Hauptdomain“ verweisen. Aber das ist letztlich Geschmackssache.
Dein Name als Bestandteil des Domain-Namens
Schwieriger ist die Entscheidung, wenn es keinen etablierten Markennamen gibt. Für Einzelunternehmer:innen stellt sich dann die Frage, ob die Domain den eigenen Namen enthalten soll. In vielen Fällen ist das eine gute Lösung. Die Einzelunternehmerin ist die direkte Ansprechpartnerin für die Kundinnen und Kunden. Da ist es nur folgerichtig, dass die Domain diesen Namen enthält.
Manchmal ist aber auch das eine Sackgasse: Mein Name beispielsweise (Elisabeth Hölzl) ist in Süddeutschland, Österreich und selbst Südtirol sehr weit verbreitet. Manche meiner Namenscousinen 😉 sind online sehr aktiv, die großen Top-Level-Domains sind bereits vergeben. Ich hätte vermutlich kaum eine Chance, unter dem Namen gefunden zu werden.
In dem Fall wäre eine Möglichkeit, den Namen und die Dienstleistung mit in die Domain aufzunehmen.
Domain registrieren
Jetzt können wir losgehen und unsere Domain(s) registrieren.
Es ist sinnvoll, die Domain da zu registrieren, wo man später auch die Website hosten möchte. Andernfalls fallen zusätzliche Gebühren an, und die dauerhafte Weiterleitung der Domain von einem Anbieter zum anderen kann fehleranfällig sein.
Häufig ist im Preis des Hostingpakets auch die Registrierungsgebühr für eine Domain enthalten.
Natürlich kann man die Domain auch von einem Anbieter zum anderen übertragen.
Die gängigen TLD (.de, .com, usw.) kann man bei allen gängigen Hosting-Unternehmen registrieren, wenn auch die Preisgestaltung etwas unterschiedlich sein kann.
Bei manchen spezielleren TLD muss man Bedingungen erfüllen. Für .it beispielsweise gilt:
- Es muss die VAT-Nr./Personalausweis-ID angegeben werden.
- Der angegebene Registrant / administrative Verwalter der Domain muss seinen Wohn- / Firmensitz in einem Land der Europäischen Union haben.
Man sucht sich also eine Domain beim Hosting-Unternehmen seiner Wahl aus. Nun muss man die Informationen zur Registrierung hinterlegen. Für die meisten gängigen Domains genügen Name, Adresse und Kontaktdaten.
Eine Domain wird für ein Jahr registriert. Dein Hostinganbieter verlängert die Domains normalerweise automatisch. Das ist sehr sinnvoll, denn die Domain ungewollt zu verlieren ist kein Spaß. Daher achte ich immer darauf, dass eine automatische Verlängerung durch das Hosting-Unternehmen gegeben ist.
Was passiert, wenn man vergisst, die Domain-Registrierung zu verlängern?
Nach dem Auslaufen Deiner Registrierung hast Du noch ein paar Wochen Zeit, um Deine Registrierung wieder aufzunehmen. Je nachdem, wie viel Zeit verstrichen ist, können zusätzliche Gebühren anfallen.
Wenn die Registrierung endgültig ausgelaufen ist, kann jemand anders diese Domain registrieren. Und damit ist sie für Dich unerreichbar, es sei denn, der neue Registrar verkauft Dir die Rechte wieder zurück.
Wenn alles geklärt ist und Du stolze Besitzerin Deiner Domain bist, kannst Du daran gehen, Deine Website aufzubauen. Oder, wenn die Website bereits fertig ist, die Domain auf die Website zeigen lassen.